Schmetterlinge

Schmetterlinge sind beliebt. Schmetterlinge begeistern die Menschen vor allem wegen ihrer Schönheit. Und wahrscheinlich sind sie die beliebtesten Insekten überhaupt. Ihre Farbenpracht ist atemberaubend, ihr Flug ist Sinnbild für Leichtigkeit und sommerliche Lebensfreude.

Ihre vier häutigen Flügel sind mit Schuppen bedeckt. Diese Schuppenflügler zeigen sich in einer artenreichen Insektenordnung. Es gibt etwa 160 000 Arten, in Deutschland gibt es noch etwa 3700 Schmetterlingsarten. Das erscheint sehr viel, aber der Bestand hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Viele Umwelteinflüsse und unsachgemäßes Handeln der Menschen haben zu der

Dezimierung geführt. Um das Verschwinden der Schmetterlinge zu verstehen, ist es wichtig, sich mit der Lebensweise und der Entwicklung genauer zu beschäftigen.

Schmetterlinge sind geflügelte Insekten mit einer vollkommenen Verwandlung. Aus dem gelegten Ei mit artspezifischen Formen und Strukturen schlüpft eine Raupe, die in den einzelnen Familien große Formenvielfalt zeigt. Nicht nur Größe, Art der Fortbewegung, Färbung und Behaarung sind unterschiedlich, sondern gerade in der Nahrungsspezialisierung gibt es eine Vielfalt. Ausgesuchte Futterpflanzen sind für bestimmte Raupen wichtig. Fehlen diese, kann ein Artensterben die Folge sein.

C-Falter auf Jacobskreuzkraut; Foto: Dipl. Biologin Heidi Mayerhöfer
Raupe des C-Falters; Foto: Gilles San Martin; Lizenz CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Nach mehreren Häutungen verwandelt sich die Raupe in eine Puppe. Auch dieses Entwicklungsstadium kann sehr unterschiedlich sein. Besonders die Befestigung an der Pflanze unterscheidet sich erheblich je nach Art. In diesem Stadium vollzieht sich die Entwicklung und Umwandlung zum fertigen, anders gestalteten Falter. Eine Mahd zur falschen Zeit gefährdet dieses Stadium.

Dann beginnt ein neuer Lebenszyklus. Der neue Falter braucht ausgewählte, flüssige Nahrungsquellen, also bestimmte Blüten, aus denen er den Nektar saugen kann. Zum Teil gelangen die Schmetterlinge trotz ihres langen, eingerollten Rüssels durch die Züchtung neuer Pflanzenformen nicht mehr an den Blütennektar. Oder es gibt einfach kein Futterangebot, weil immer mehr Flächen betoniert sind. Trotzdem konnten auch in Lurup verschiedene Schmetterlinge beobachtet werden.

Tag- und Nachtfalter

Die Falter teilt man in zwei Gruppen ein, die Tag- und die Nachtfalter. Diese Familiengruppen spalten sich in viele unterschiedliche Familien auf. Neben der Flugzeit unterscheiden sich die Falter besonders in der Flügelhaltung. Tagfalter legen die Flügel in Ruhehaltung nach oben, Nachtfalter dagegen legen die Flügel dachziegelartig übereinander. Am bekanntesten sind die Tagschmetterlinge.

In den weiteren Texten werden wir hauptsächlich heimische Arten vorstellen, die auch in Lurup hoffentlich noch zu entdecken sind. Einige sind im letzten Sommer noch in Lurup gesichtet worden.

Helfen Sie mit und melden Sie uns ihre Entdeckungen, damit wir eine aktuelle Übersicht über den Zustand der noch vorhandenen Arten bekommen. Teilen Sie uns Ihre Beobachtung mit (info@100000schmetterlinge.de) und machen Sie, wenn möglich, ein Foto.

Text: Elke Westhof

Ein Tagfalter: der Rapsweißling; Foto: Holger Gröschl; Lizenz CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Ein Nachtfalter: Meldenflureule; © entomart