Rasen oder Wiese?

In den meisten Gärten gibt es ihn, den Rasen. Einerseits eine schöne Freifläche, zudem relativ pflegeleicht, nur leider finden wenige Arten dort ein Zuhause.

Das lässt sich jedoch leicht ändern, denn nicht nur ein ordentlich kurz gemähter Rasen sieht gut aus. Klee, Gänseblümchen, Löwenzahn usw. blühen sehr schön und bieten reichlich Nahrung für Insekten und kommen ganz von alleine hervor, wenn man eine Weile nicht mäht.

Es ist gut, zunächst einmal zu schauen, was wächst eigentlich in meinem Garten, welche Wildpflanzen kommen natürlicherweise vor? Dafür muss man nichts tun, nur aufhören zu mähen, dann entwickeln sich die Gräser und Blumen von alleine. Man kann auch einen Teil des Rasens wachsen lassen, zum Beispiel in einer Ecke , die weniger genutzt wird, oder man mäht sich einen Weg durch das höhere Gras, lässt das meiste aber stehen.

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Der Blumenrasen

Wer grundsätzlich schon einen Rasen haben möchte, könnte darauf einige Blumeninseln anlegen, z.B. mit Frühblühern oder Gänseblümchen. Auch eine sehr gute Idee ist es einige heimische Wildstauden in den Rasen einzusetzen, die blühen schön, brauchen aber nicht viel Pflege, und Insekten lieben sie.

Die Wiese

Das Anlegen einer Blumenwiese ist nicht so einfach, wenn man sie sich so vorstellt: dass Mohnblumen und Kornblumen und Margeriten dicht an dicht stehen, denn alle diese Blumen mögen mageren Boden. Das bedeutet sie lieben sandigen Boden, der nicht gedüngt ist. Zudem sollte der Boden nicht zu nass sein. Die Wiese braucht viel Sonne und sollte ausreichend groß sein, denn auf zu kleinen Flächen kann sie sich nicht gut entwickeln.

Wenn man sich also als insektenfreundlichste Möglichkeit für eine Blumenwiese entscheidet, sollte man schauen, ob der Standort dafür gut geeignet ist. In den meisten Fällen muss dann die Grasnarbe abgetragen werden und der Boden mit Sand und möglicherweise mit Kalk abgemagert werden. Dann kann die Saat eingebracht werden. Dafür ist es wichtig zu beachten, dass es eine norddeutsche Wildblumenmischung ist, denn in Süddeutschland gedeihen teilweise andere Pflanzen gut.

Wiese in Lurup - Foto: Helena Krautwald
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Balkenmäher - MarkusHagenlocher/ Wkimedia Commons

Werkzeug

Das beste Mittel der Wahl ist eine altmodische Handsense, sie mäht umweltfreundlich ohne Strom oder Benzin. Zudem zerhächselt sie das Gras nicht, was Larven und Käfer schützt.

Auf eine zweite Mahd im Oktober kann man gerne verzichten, denn Vögel mögen restliche Samen im Winter gerne fressen. Einige Insekten legen auch ihre Eier an den Stängeln ab, dort überwintern sie dann bis zum Frühjahr.

Wem das Sensen mit der Hand zu anstrengend ist, der könnte auch auf einen Balkenmäher oder Spindelmäher zurück greifen, das ist zwar nicht so gut wie mit der Hand, aber auch nicht schlecht.

Wenn man gemäht hat, sollte man das Heu zusammen rechen und z.B. an Tiere verfüttern, denn wenn man es liegen lässt, dann düngt es die Wiese und die mag nun mal lieber mageren Boden. Als Mulch ist das Heu auch nicht so gut zu gebrauchen, da viele Samen von Wildkräutern darin sind.

Helena Krautwald

Wer detailliertere Tipps zu Arten von Wiesen sowie zum Anlegen, Pflegen und Mähen haben möchte, findet sie in einer sehr informativen Beschreibung, zur Verfügung gestellt von Jürgen Heidorn, Halstenbek. Sie ist hier herunterladbar.